Nach dem Abgang von Mile Matijevic und Felix Spohn kommt mit Tobias Krems zur kommenden Saison ein neuer Torwart zu den Foxes, der gemeinsam mit Konstantin Regelmann das neue Torhütergespann der Foxes bilden wird. Der 22-jährige großgewachsene Torwart spielte in den vergangenen Jahren beim TSV Weinsberg in der Baden-Württemberg-Oberliga. In der Jugend beim aktuellen Zweitligisten SG BBM Bietigheim. Bei den Schwaben machte er in deren Württembergliga-Mannschaft auch die ersten Schritte im Herrenbereich. Wir stellen Euch unseren Neuzugang im Rahmen eines Interviews näher vor.

Du kommst aus dem in der Nähe von Heilbronn liegenden Weinsberg zu uns. Der Weg nach Neuenbürg ist ja nun nicht der kürzeste. Wie kam denn der Kontakt zum HC Neuenbürg zustande und was hat den Ausschlag für den Wechsel in den Nordschwarzwald gegeben?

Tobias Krems: Schon letztes Jahr hat Marco Langjahr zu mir Kontakt aufgenommen, da kam ein Wechsel allerdings nicht in Frage, da ich in Weinsberg schon für die Saison 2020/21 zugesagt habe. Wir sind aber in Kontakt geblieben. Vor ein paar Monaten hat mich Marco gefragt, ob es vielleicht zur kommenden Saison mit einem Wechsel nach Neuenbürg klappen könnte. Ich hatte auch noch das Interesse aus dem vergangenen Jahr im Hinterkopf und konnte mir einen Wechsel auf jeden Fall vorstellen. Dazu kam noch, dass ich gesehen habe, dass Neuenbürg auch im vergangenen Herbst wieder gut in die Saison gekommen ist, und dass dort eine ambitionierte Mannschaft spielt. Außerdem verkürzt sich der Fahrtweg sogar, da ich in Rutesheim wohne ist die Fahrt nach Neuenbürg kürzer als nach Weinsberg. Das war auch noch ein ausschlaggebender Punkt für den Wechsel, da das mit meiner Ausbildung zeitlich besser vereinbar ist.

Obwohl die meisten Torhüter eher groß gewachsen sind, stichst Du mit einer Körpergröße von 2,05 Metern noch etwas heraus. Wie würdest du dein Torhüterspiel beschreiben?

Tobias Krems: Ich weiß nicht genau, ich finde es schwierig, mein eigenes Torwartspiel zu beschreiben. Früher hatte ich als Vorbild immer so ein bisschen Niklas Landin, da habe ich sicher auch die ein oder andere Sache gesehen, die ich mir abgeschaut habe. Ich habe da in den letzten Jahren “mein eigenes Ding” gefunden, wie ich im Tor stehe und welche Bewegungen ich mache, so richtig beschreiben kann ich das jetzt nicht. Da können sich die Fans dann ja in der kommenden Saison in der Halle ein eigenes Bild machen.

Zwei Mal bist Du den Foxes ja schon in der Saison 2019/20 auf dem Spielfeld begegnet. Mit einem Weinsberger Sieg und einem Unentschieden konnte Weinsberg den direkten Vergleich für sich entscheiden. Welche Stärken und welche Schwächen hast du damals bei Deiner neuen Mannschaft ausgemacht?

Tobias Krems: Für uns in Weinsberg kam es erst einmal überraschend, dass Neuenbürg als Aufsteiger so eine starke erste Saison gespielt hat. Das war, denke ich, so nicht vorherzusehen und hat mich richtig überzeugt. Da hat man schon gesehen, dass viel Potential in der Mannschaft steckt. Bei unseren Spielen ist mir aufgefallen, dass die Last in der Mannschaft auf viele Schultern verteilt ist. Es gibt nicht den einen Shooter, der im Angriff alles macht. Die Tore machen bei Neuenbürg viele Spieler, zum Beispiel Marco Langjahr, oder Xaver Nitzke, der uns glaube ich auch relativ viele Buden eingeschenkt hat.

Mit einer kurzen Unterbrechung im Sommer liegt der Spielbetrieb und das Training jetzt seit über einem Jahr auf Eis. Wie hast du dich in dieser Zeit fit gehalten?

Tobias Krems: Natürlich versucht man sich auch selbst noch fit zu halten. Im Kraftbereich habe ich vor allem Übungen mit dem eigenen Körpergewicht, also Sachen wie Liegestütze und Sit-Ups, gemacht. Außerdem gehe ich regelmäßig joggen, um eine gewisse Grundlagenausdauer zu haben, wenn es wieder richtig losgeht. Um das Ballgefühl nicht komplett zu verlieren und mich spielerisch etwas fit zu halten, habe ich ab und zu Basketball gespielt und ein bisschen gekickt.

Ist es dann auch schwer, sich immer wieder selbst zum Einzeltraining zu motivieren?

Tobias Krems: Klar ist es schwierig, sich immer wieder selbst zu motivieren. Das gemeinsame Training in der Halle fehlt mir enorm, auch das gemeinsame Zusammensitzen und “schwätzen” über private Dinge nach dem Training. Ich bin auf jeden Fall ein Teamsportler. Aber mittlerweile klappt das mit der Eigenmotivation ganz gut, am Anfang war das für mich noch schwerer.

Beim obligatorischen Fußball-Aufwärmspiel im Training wirst Du Dich mit deinen 22 Jahren für das “Team Jung” in die Schlacht werfen müssen. Auf welche fußballerischen Qualitäten kann sich das Team freuen? Schließlich will man die vorherrschende Dominanz von “Team Alt” durchbrechen.

Tobias Krems: Da musste ich jetzt etwas länger überlegen, bis ich die ein oder andere Stärke bei mir finden konnte, beim Weinsberger “Aufwärm-Kick” habe ich immer eher den defensiven Part verkörpert. Aber wenn ich dann in der letzten Minute doch mal mit nach vorne kommen sollte, kann man mich mit Flanken suchen. Ich glaube, mein Kopfballspiel ist nicht so leicht nachzuahmen, da werde ich auf jeden Fall versuchen, gegen “Team Alt” das ein oder andere schöne Kopfballtor einzunicken.

Tobias, vielen Dank für deine Zeit und deine Antworten.