Spielmacher Timo Bäuerlein netzte gegen Konstanz mehrmals per Unterarmwurf.

Die Neuenbürger Oberliga-Handballer müssen samstagabends zum TV Bittenfeld 2 nach Waiblingen. Die Bittenfelder sind die Perspektivmannschaft von Bundesligist TVB Stuttgart und verfügen über eine Mischung aus vielen jungen und talentierten Kräften sowie erfahrenen Leitwölfen. Und obwohl der TVB derzeit nur auf dem vorletzten Tabellenplatz steht, gilt: Für den Neuenbürger Aufsteiger wird der Auswärtstrip in die Metropolregion Stuttgart definitiv keine Kaffeefahrt.

Der Bundesliga-Reserve der Stuttgarter stehen nämlich überragende Einzelkönner zur Verfügung. Die Qualitäten von Torhüter Daniel Sdunek und Mittelspieler Martin Kienzle, die auch schon beim Nachbarn TGS Pforzheim in der dritten Liga aufliefen, sind über jeden Zweifel erhaben. Besonders Kienzle sticht heraus, konnte er in der laufenden Saison doch schon 90 Tore erzielen. Damit liegt der Spielmacher der Bittenfelder in der ligaweiten Schützenliste auf Rang drei. Den 30:28-Sieg des TVB 2 gegen die NSU Neckarsulm tütete er mit 18 Treffern fast im Alleingang ein. Ein weiterer gefährlicher Spieler, den die Buchberg-Defensive in den Griff bekommen muss, ist Kreisläufer Alexander Bischoff.

Auch in der Defensive haben die Stuttgarter einiges zu bieten. Mit dem schon angesprochenen Daniel Sdunek hat der TVB einen abgezockten Torwart zwischen den Pfosten stehen, dazu gesellt sich mit Simon Baumgarten ein Abwehrchef, der für seinen Verein kürzlich noch im deutschen Oberhaus aktiv war. Der vorletzte Tabellenplatz, den die Schwaben gerade belegen, sollte also nicht dazu verleiten, den Gegner zu unterschätzen. Dass die Bittenfelder nur zwei Siege einfahren konnten, dazu trug schließlich auch eine riesige Portion Pech bei. Gleich vier Spiele verlor man mit nur einem Tor Unterschied. Unter anderem auch, und das sollte den Buchbergern Warnung genug sein, letzte Woche gegen Drittliga-Absteiger TVS Baden-Baden, gegen den der kommende Gegner des HCN eine hervorragende Leistung nicht krönen konnte.

Nach dem so positiv verlaufenem Saisonstart können sich die Neuenbürger also nicht auf ihrem Punktepolster ausruhen, sondern müssen sofort weiter Vollgas geben. Die großen Stärken der Neuenbürger, das zeigten die bisherigen Spiele, sind Kampfgeist und Geschlossenheit der Mannschaft. Selbst einen zwischenzeitlichen Acht-Tore-Rückstand gegen die NSU Neckarsulm konnten die Neuenbürger noch in einen Punkt umwandeln. Alle Neuzugänge fügten sich von Beginn an gut ins Mannschaftsgefüge ein, jeder einzelne der Neulinge konnte das Spiel mit seinen Akzenten schon beeinflussen.

Einen großen Wehrmutstropfen gibt es allerdings: Der Ausfall von Linkshänder Julian Frauendorff, der sich im Heimspiel gegen den TSV Neuhausen/Fildern die Achillessehne riss. Dadurch fehlt den Neuenbürgern derzeit der Linkshänder im Rückraum. Die in die Bresche gesprungenen Raphael Blum, Felix Kracht und Philipp Karasinski sorgen auf dieser Position aber für Spielfluss und Torgefahr und vertreten den Linkshänder hervorragend.

Die Auswärtsfahrt nach Bittenfeld wird für die Enztäler kein leichtes Unterfangen. Sicherlich will der TV Bittenfeld gegen Aufsteiger Neuenbürg wichtige Punkte holen. Diese sind allerdings auch für die Neuenbürger wichtig, schließlich kann das Ziel weiterhin nur der Klassenerhalt sein. Um dieses Ziel zu erreichen, will man Punkte gegen die Konkurrenz verbuchen können. Für die Neuenbürger Handballfans könnte ein Besuch in der Bittenfelder Gemeindehalle am Samstagabend durchaus attraktiv sein, schließlich präsentierten sich die Buchberger bisher vor allem in der Ferne stark.