Mit Marco Langjahr zusammen war Julian Frauendorff der Neuenbürger Topscorer in St. Leon.

Bereits am Samstag hatten mit dem TSV Birkenau und der TSG Eintracht Plankstadt der Zweit- und der Drittplatzierte der Badenliga ihr Spiel verloren. Am Sonntagabend bestand für den HCN im weitläufigen Sportzentrum Harres in St. Leon also die Möglichkeit, die Tabellenführung zu verteidigen und den Vorsprung auf vier Punkte auszubauen. Trotz des Fehlens von Paul Nonnenmacher und Kevin Langjahr ging HCN-Coach Erkan Öz optimistisch in die Begegnung.

Wie schon in den ersten beiden Begegnungen des Jahres begannen die Buchberger mit einer 3:2:1-Abwehr. Florin Panazan hütete von Beginn an das Neuenbürger Gehäuse. Die Abwehr bekam gleich zu Beginn Zugriff, mit etwas Glück konnten die Gastgeber aber dann doch die Lücke finden. Nach fünf Minuten führte die HSG mit 2:4. Eine Steigerung im Angriff führte zu vier Toren in Foge, Marco Langjahr brachte seine Farben nach zehn Minuten mit 6:4 in Führung. Eine Auszeit der Gastgeber zeigte zunächst keine Wirkung, der HCN konnte seine Führung nach dem 6:5 durch Janosch Menger sogar auf 10:6 ausbauen. Besonders auf den Halbpositionen machten Marco Langjahr und Julian Frauendorff viel Druck auf die Abwehr, sodass sich immer wieder Lücken ergaben. Zudem hielt Keeper Florin Panazan einige freie Bälle. Doch das Spiel der Neuenbürger war zu sehr von Wellen geprägt. Nach Ausbauen eines Vorsprungs folgten Phasen, in denen man in der Abwehr zu nachlässig agierte. Da die Gastgeber den Kampf nie aufgaben, nutzten sie diese Schwäche der Neuenbürger schamlos aus, verkürzten nach 22 Minuten auf 10:11. Doch erneut steigerte sich die Neuenbürger Offensive, sodass man mit einem 17:13-Vorsprung in die Pause gehen konnte.

In Hälfte eins konnte man das Gefühl haben, dass die Neuenbürger das Spiel zu jeder Zeit unter Kontrolle hatte. Auch zu Beginn der zweiten Hälfte konnte der HCN seinen Vorsprung anfangs halten. Von einem im Abschluss überragenden Marco Langjahr angetrieben führte das Neuenbürger Team nach 35 Minuten immer noch 20:17. Doch nun kam ein Bruch ins Spiel. In der Abwehr verlor man komplett den Zugriff, das laufintensive Spiel der HSG führte zu immer mehr freien Abschlüssen und Toren. Kein Wunder also, dass es nach 39 Minuten 20:20-Unentschieden stand. Auch im Angriff hatten die Neuenbürger nun eine Ladehemmung. Hinten waren Florin Panazan und der später ins Spiel gekommene Findan Krettek allein auf weiter Flur. Ihnen standen allzu oft die frei vor dem Tor stehenden Schützen der HSG entgegen. Der HCN verlor dadurch nicht nur die Führung, jetzt wuchs sogar der Rückstand immer weiter an. Im Angriff vergrößerte sich die Nervosität. Überhastete Abschlüsse, die von der Abwehr der HSG geblockt werden konnten, und einfache technische Fehler waren die Folge. Nach 52 gespielten Minuten führten die Hausherren mit 25:30. Auch die Schlussoffensive der Neuenbürger konnte nichts mehr ausrichten. Zu hoch war nun das Selbstvertrauen der HSG St. Leon/Reilingen in Abwehr und Angriff. Am Ende stand eine klare, auch in der Höhe verdiente 27:34-Niederlage.

Für den HCN kam am Sonntagabend alles zusammen: viele einfache Fehler im eigenen Spiel, mangelndes Glück in vielen Situationen und – wenngleich sicherlich nicht spielentscheidend – strittige Schiedsrichterentscheidungen. Aufgrund der Niederlagen der Konkurrenz kam man an diesem Spieltag aber noch einmal mit einem blauen Auge davon, man hat nichts von seinem Vorsprung einbüßen müssen. Insofern könnte das Spiel auch einen rechtzeitigen Schuss vor den Bug darstellen, in den nächsten Spielen will man sich wieder merklich steigern.

HCN 2000: Panazan, Krettek – Langjahr (7), Frauendorff (6), Kraus (3/1), Bäuerlein (2), Kern (2), Kracht (2), Pietrucha (2), von Witzleben (2), Nölle